Dengue-Fieber: Behandlung

Es gibt keine ursächliche Therapie des Dengue-Fiebers. Das heißt, die Erkrankung selbst kann nicht behandelt werden, aber ihre Symptome. Ziele der sogenannten symptomatischen Therapie sind vor allem die Linderung von Beschwerden und die Stabilisierung lebenswichtiger Vitalfunktionen.

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WIE WIRD DENGUE-FIEBER BEHANDELT?

Eine ursächliche Therapie gegen Dengue-Fieber gibt es nicht. In diesem Video erfährst Du jedoch, welche Behandlungsmaßnahmen im Erkrankungsfall helfen und ab wann eine Behandlung unter ärztlicher Kontrolle oder im Krankenhaus nötig ist.

EXA/DE/DENV/0059


 

DER DENGUE-FIEBER-VERLAUF ENTSCHEIDET DIE BEHANDLUNG

Dengue-Fieber kann ganz unterschiedlich verlaufen.1 Etwa 75 Prozent der Infektionen mit dem Dengue-Virus verlaufen asymptomatisch, das heißt, Betroffene haben keine Beschwerden und bemerken die Infektion gar nicht.1 In diesem Fall ist auch keine Behandlung notwendig.

Die restlichen 25 Prozent der Infizierten entwickeln Dengue-Fieber-Symptome. Der symptomatische Verlauf der Erkrankung kann ganz verschieden ausfallen:

  • Ein Großteil der Patienten erholt sich komplikationslos und kann zu Hause genesen. Die Behandlung kann bei Bedarf in einer ambulanten Einrichtung unterstützt werden.
  • Bei 5 Prozent der symptomatischen Fälle kann sich ein schwerer Verlauf entwickeln, der sogar lebensbedrohlich werden kann.1 Dannist eine Behandlung in einem Krankenhaus erforderlich.
Dengue-Fieber-Behandlung ambulant oder im Krankenhaus? Übersicht für milde bis schwere Verläufe.

Ein milder Verlauf heißt, dass keine Lebensgefahr droht und in der Regel keine medizinische Behandlung notwendig ist. Mild kann trotzdem bedeuten, dass Patienten mehrere Tage hohes Fieber und Schmerzen haben. Deshalb wird Dengue-Fieber auch manchmal Knochenbrecherfieber oder Siebentagefieber genannt.

Diese Symptome können im Normalfall zu Hause behandelt werden, allerdings sollten Betroffene zur Sicherheit eine*n Ärzt*in aufsuchen.

Zu Beginn der Erkrankung lässt sich der weitere Verlauf nicht immer abschätzen. Wer sich in einem Land mit schlechter medizinischer Versorgung aufhält, sollte sich deshalb bei einer Dengue-Fieber-Infektion in der Nähe einer*eines Ärztin*Arztes oder Krankenhauses aufhalten.

Ein schwerer Verlauf mit möglichen Komplikationen kündigt sich in der Regel durch bestimmte Warnzeichen an. Treten diese auf, ist eine Beobachtung des Krankheitsgeschehens im Krankenhaus notwendig. Bei einem schweren Verlauf müssen Patienten medizinisch überwacht werden und der Körper braucht Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung.

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GUT ZU WISSEN

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat Richtlinien erstellt, wie Dengue-Fieber Schritt für Schritt behandelt werden sollte. Je nach Schwere ist eine Hospitalisierung oder stationäre Behandlung notwendig.4


 

DIE BEHANDLUNG VON MILDEM DENGUE-FIEBER

Bei einem symptomatischen Dengue-Fieber-Verlauf treten die ersten Beschwerden in der Regel nach einer Inkubationszeit von 4 bis 6 Tagen auf. Danach folgt die Fieberphase, die auch febrile Phase genannt wird, mit grippeähnlichen Symptomen. Dazu gehören z. B. hohes Fieber (> 40 °C) sowie Gelenk-, Muskel-, Kopf- und Bauchschmerzen. Auch Durchfall und Erbrechen sind typische Anzeichen einer Dengue-Infektion. Zudem können Nasen- und Zahnfleischbluten sowie juckender Hautausschlag auftreten.

Bei einer Behandlung der Dengue-Fieber-Symptome können Schmerz- und Fiebermittel zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass diese keine Hemmung der Blutgerinnung verursachen, sie verstärken sonst das ohnehin erhöhte Blutungsrisiko und verschlechtern so die Prognose.2 Deshalb sollten Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen nicht verwendet werden. Die WHO empfiehlt Paracetamol.4

Zudem ist das Flüssigkeitsmanagement bei der Dengue-Fieber-Behandlung sehr wichtig, da durch das Fieber und eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße dem Blutkreislauf Flüssigkeit entzogen wird. Patient*innen sollten deshalb ausreichend trinken.

An die Fieberphase schließt sich in den meisten Fällen die Genesungsphase an und die Patient*innen erholen sich komplikationslos. Eine spezielle Behandlung ist in der Regel während der Genesung nicht notwendig. Betroffene sollten ihrem Körper jedoch noch Ruhe gönnen.

WAS TUN, WENN’S PASSIERT IST?2

Falls Du bei oder nach einem Aufenthalt in einem Dengue-Risikogebiet hohes Fieber hast, kann das ein Anzeichen für Dengue-Fieber sein. Treten neben dem Fieber zwei weitere der folgenden Symptome auf, solltest Du eine*n Ärzt*in aufsuchen:

  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schmerzen hinter den Augen
  • Gelenk-, Muskel- und Knochenschmerzen
  • Leichte Blutungen wie Nasen- und Zahnfleischbluten
  • Übelkeit und anhaltendes Erbrechen
  • Juckender Hautausschlag

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DIE BEHANDLUNG VON DENGUE-FIEBER IM KRANKENHAUS

Neben diesem milden Verlauf können auch schwerwiegende Symptome und Komplikationen bei Dengue-Fieber vorkommen, die eine intensivmedizinische Betreuung notwendig machen.

Nach der Fieberphase kommen Patienten in die sogenannte kritische Phase (1 bis 2 Tage). Treten in dieser Zeit Warnzeichen auf, die einen möglichen schweren Verlauf anzeigen, sollten Patienten im Krankenhaus überwacht werden. Die Warnzeichen sind:1

  • Anhaltendes Erbrechen
  • Starke Bauchschmerzen
  • Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe
  • Schleimhautblutungen
  • Atembeschwerden
  • Lethargie/Unruhe
  • Lebervergrößerung
  • Anstieg des Hämatokrits (Anteil der Blutzellen im Gesamtblut; sinkt der Flüssigkeitsanteil des Blutes, steigt der Hämatokrit)

Auch für ältere Menschen, Kleinkinder und Schwangere sowie Patienten mit Begleiterkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Eine Behandlung im Krankenhaus ist ebenfalls notwendig bei:2

  • Mangelhafter Flüssigkeitsaufnahme oder nachlassender Urinausscheidung
  • Verschlechterung des Allgemeinzustands, Unruhe oder Apathie
  • Niedriger Thrombozytenzahl oder Blutungen

Etwa 1/3 der Dengue-Fälle, die 2020 in Deutschland gemeldet wurden, mussten im Krankenhaus behandelt werden.3


Im Krankenhaus steht der Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes im Vordergrund. Durchfall, Erbrechen, und das Austreten von Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe können sonst zu folgenden Komplikationen führen:

  • Hämorraghisches Dengue-Fieber (DHF)
  • Dengue-Schock-Syndrom (DSS)

Idealerweise trinken Patienten selbst und nehmen so ausreichend Flüssigkeit zu sich. Falls das nicht geht, erhalten sie eine Infusion mit Flüssigkeit und Elektrolyten. Dabei wird genau darauf geachtet, dass nicht zu viel Flüssigkeit gegeben wird, denn sonst kann sich diese im Gewebe ansammeln. Das kann zu Atemnot, Lungenödemen oder kongestiver Herzinsuffizienz führen.4 Wie bei einer Behandlung zu Hause kommen auch im Krankenhaus Schmerz- und Fiebermittel zum Einsatz.

Nach einem kritischen Verlauf erholen sich die meisten Patienten von der Dengue-Erkrankung ohne Folgen. In seltenen Fällen (unter 1 Prozent) kann Dengue-Fieber aber auch zum Tod führen.1

Vor allem nach einem schweren Verlauf kann sich die Genesungsphase über mehrere Wochen hinziehen und es kann zu starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit kommen. Auch depressive Verstimmungen können auftreten. Ein typisches Merkmal der Genesungsphase ist juckender Hautausschlag. Eine symptomatische Behandlung kann in der Genesungsphase fortgesetzt werden. Das wird ein*e Ärzt*in bei Bedarf entscheiden.

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QUELLEN:
  1. Wilder-Smith A. Lancet 2019;393(10169):350–363
  2. Auswärtiges Amt: Denguefieber. Informationen für Beschäftigte und Reisende. Stand 9/2019 (https://rangun.diplo.de/blob/1676436/1752f9596d9902f70bee56ddd7947539/merkblatt-dengue-data.pdf. Zugriff: März 2024)
  3. Robert-Koch-Institut, Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2020, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/Jahrbuch_2020.pdf?__blob=publicationFile, (letzter Zugriff: 28.11.2023)
  4. World Health Organization. Comprehensive guidelines for prevention and control of dengue and dengue haemorrhagic fever. Rev. and expanded. ed. 2011

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